Was ist der Unterschied zwischen Genome Editing und klassischer Gentechnik?

FAQ

Bei der klassischen Gentechnik ist es dem Zufall überlassen, an welcher Stelle und wie häufig sich das gewünschte Gen in das Genom einfügt. Beim Genome Editing dagegen kann ziemlich sicher festgelegt werden, wo die beabsichtigte Änderung platziert werden soll.

Gentechnik nutzt unterschiedliche Übertragungsmechanismen, um die Gene in die Zelle einzuschleusen: zum Beispiel eine "Mini-Kanone", die die Zelle mit den neuen Genen mit hoher Geschwindigkeit beschießt, oder es werden Bakterien als Transporter genutzt. Wo und wie häufig eine gentechnische Veränderung eingefügt wird, ist zufällig. Der Ort der gentechnischen Veränderung beeinflusst allerdings, ob und wie das neue Gen funktioniert und ob es möglicherweise andere, pflanzeneigene Gene zerstört. In der klassischen Gentechnik müssen Forscher daher lange suchen, bis sie eine Zelle finden, bei der die gentechnische Veränderung so funktioniert hat, wie es beabsichtigt war.

Genome Editing benutzt biologische Werkzeuge (Proteine oder RNS), die genau die Sequenz im Genom erkennen können, die verändert werden soll. Daher sind gentechnische Veränderungen mit Genome Editing präziser möglich als mit klassischer Gentechnik. Genome Editing-Werkzeuge werden jedoch häufig mit den gleichen Methoden in die Zelle eingeschleust, wie bei der klassischen Gentechnik. Nach der Genom Editierung muss – wie bei der klassischen Gentechnik– dann aus der veränderten Zelle wieder ein Lebewesen, zum Beispiel eine Pflanze, erzeugt werden.

Die mittlerweile am häufigsten angewandte Methode zur zielgerichteten Veränderung von Erbinformation ist die sogenannte "Genschere" CRISPR/Cas.

Enthalten in Fragen und Antworten zu
Neue Gentechnik, Genome Editing und CRISPR/Cas

Stand:

https://www.bmuv.de/FA1692

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